Post by ~ Titania ~ on Oct 27, 2007 11:49:56 GMT
Phoenix, 25.11.2007, 23:15 - 00:00 Uhr
Königreich Bayern - Königin Caroline
Inhalt:
Als Auftakt des Programmschwerpunktes zum 200. Jahrestag der Erhebung Bayerns zum Königreich soll aus einer anderen, bisher eher vernachlässigten Perspektive, nämlich mit Blickwinkel auf seine Königinnen, über hundert Jahre bayerischer Geschichte in Geschichten erzählt werden. Denn die vier Königinnen Bayerns waren nicht nur die Frauen an der Seite ihres Gemahls. Sie waren auch Mütter, Stief- und Großmütter von Königen und nahmen, jede auf ihre Art, Einfluss auf die Familie und prägten die neue Heimat durch ihre Vorlieben und selbst auferlegten Pflichten. Im ersten Film wird Caroline von Baden, Gattin von König Max I. Joseph, porträtiert - die erste Protestantin auf dem Thron.
"J´en suis fou", ich bin verrückt vor Liebe, schrieb der Bräutigam an seine zukünftige, noch etwas skeptische Schwiegermutter. Doch es war keine schlechte Partie für die zwanzigjährige Prinzessin Caroline von Baden und Hochberg, als sie 1797 den heimatlosen Witwer mit vier Kindern heiratete, der dazu noch doppelt so alt war. Denn dieser Witwer, Herzog Max Joseph, von Pfalz-Zweibrücken verjagt, war der nächste Anwärter auf die Regierung des Kurfürstentums Pfalzbayern - nach Österreich und Preußen der dritten Macht im Heiligen Römischen Reich - und wurde Anfang 1806 der erste König von Bayern: Max I. Joseph.
Im Ehevertrag hatte Caroline sich ausbedungen, protestantisch bleiben zu können, auch wenn die gemeinsamen Kinder katholisch erzogen werden sollten. Und so kam es, dass 1799, nach dem Regierungsantritt Max I. Josephs, am 12. Mai in Nymphenburg ein erster evangelischer Gottesdienst stattfand. Zeitlebens blieb Caroline ihre Religion ein Herzensanliegen. So unterstützte sie die Neuansiedlung pfälzischer Protestanten auf dem Rosenheimer Moos. Der Ort wurde nach ihr Großkarolinenfeld genannt und bekam bereits 1804 ein Pfarrhaus. 1822 konnte der erste protestantische Kirchenbau in Altbayern errichtet werden.
Mit ihrem Stiefsohn, Kronprinz Ludwig, verband sie zumindest ihre gemeinsame tiefe Abneigung gegen Napoleon, obwohl dieser alles tat, der von seinen Gnaden zur ersten Königin Bayerns erhobenen Caroline zu gefallen. Ihre fünf Töchter versuchte sie möglichst vorteilhaft in europäischen Fürstenhäusern zu verheiraten. Wegen ihrer zahlreichen Enkel wurde sie geradezu zur "Großmutter Europas".
Nach dem Tode ihres innig geliebten Mannes Max I. Joseph bezog sie nicht, wie vom Stiefsohn König Ludwig bestimmt, Räume in der Würzburger Residenz, sondern nahm ihren Witwensitz im Schloss Tegernsee, in dem sie so glückliche Jahre verbracht hatte. Als die im ganzen Königreich hoch verehrte Königinwitwe 1841 starb, kam es während der Beisetzung zu einem Eklat, weil die den Sarg begleitenden protestantischen Geistlichen die als Begräbnisstätte vorgesehene Theatinerkirche nicht betreten durften.
Quelle: BR, tv-info.de
Königreich Bayern - Königin Caroline
Inhalt:
Als Auftakt des Programmschwerpunktes zum 200. Jahrestag der Erhebung Bayerns zum Königreich soll aus einer anderen, bisher eher vernachlässigten Perspektive, nämlich mit Blickwinkel auf seine Königinnen, über hundert Jahre bayerischer Geschichte in Geschichten erzählt werden. Denn die vier Königinnen Bayerns waren nicht nur die Frauen an der Seite ihres Gemahls. Sie waren auch Mütter, Stief- und Großmütter von Königen und nahmen, jede auf ihre Art, Einfluss auf die Familie und prägten die neue Heimat durch ihre Vorlieben und selbst auferlegten Pflichten. Im ersten Film wird Caroline von Baden, Gattin von König Max I. Joseph, porträtiert - die erste Protestantin auf dem Thron.
"J´en suis fou", ich bin verrückt vor Liebe, schrieb der Bräutigam an seine zukünftige, noch etwas skeptische Schwiegermutter. Doch es war keine schlechte Partie für die zwanzigjährige Prinzessin Caroline von Baden und Hochberg, als sie 1797 den heimatlosen Witwer mit vier Kindern heiratete, der dazu noch doppelt so alt war. Denn dieser Witwer, Herzog Max Joseph, von Pfalz-Zweibrücken verjagt, war der nächste Anwärter auf die Regierung des Kurfürstentums Pfalzbayern - nach Österreich und Preußen der dritten Macht im Heiligen Römischen Reich - und wurde Anfang 1806 der erste König von Bayern: Max I. Joseph.
Im Ehevertrag hatte Caroline sich ausbedungen, protestantisch bleiben zu können, auch wenn die gemeinsamen Kinder katholisch erzogen werden sollten. Und so kam es, dass 1799, nach dem Regierungsantritt Max I. Josephs, am 12. Mai in Nymphenburg ein erster evangelischer Gottesdienst stattfand. Zeitlebens blieb Caroline ihre Religion ein Herzensanliegen. So unterstützte sie die Neuansiedlung pfälzischer Protestanten auf dem Rosenheimer Moos. Der Ort wurde nach ihr Großkarolinenfeld genannt und bekam bereits 1804 ein Pfarrhaus. 1822 konnte der erste protestantische Kirchenbau in Altbayern errichtet werden.
Mit ihrem Stiefsohn, Kronprinz Ludwig, verband sie zumindest ihre gemeinsame tiefe Abneigung gegen Napoleon, obwohl dieser alles tat, der von seinen Gnaden zur ersten Königin Bayerns erhobenen Caroline zu gefallen. Ihre fünf Töchter versuchte sie möglichst vorteilhaft in europäischen Fürstenhäusern zu verheiraten. Wegen ihrer zahlreichen Enkel wurde sie geradezu zur "Großmutter Europas".
Nach dem Tode ihres innig geliebten Mannes Max I. Joseph bezog sie nicht, wie vom Stiefsohn König Ludwig bestimmt, Räume in der Würzburger Residenz, sondern nahm ihren Witwensitz im Schloss Tegernsee, in dem sie so glückliche Jahre verbracht hatte. Als die im ganzen Königreich hoch verehrte Königinwitwe 1841 starb, kam es während der Beisetzung zu einem Eklat, weil die den Sarg begleitenden protestantischen Geistlichen die als Begräbnisstätte vorgesehene Theatinerkirche nicht betreten durften.
Quelle: BR, tv-info.de