Post by lissybeck on Nov 16, 2013 7:06:20 GMT
Ich bin neu hier, aber möchte doch gern etwas hinzufügen. Lissy, du sagst 'ich werde es so und so machen'. Wie es wirklich gegangen werden wir hier nimmer wissen, aber was ich weiss ist das Sisi sehr gegen Heuchelei war. Ich glaube, dass wenn sie eine Liebhaber gehabt hatte, es für sie persönlich einen Sieg gewesen sein sollte, und damit selbst nach außen gehen wollte. Was is besser, wenn man die Monarchie in verlegenheit bringen will, einfach ein großer Skandal in die welt zu werfen.. Und neben das, glaube ich auch nicht dass sie lügte wann sie sagte das die liebe ihr schreklich ist. Sie war zu angstvoll für das Schicksal in allgemein. Ich glaube was sie sagte was sie fühlte über körperliche liebe. Sie sagte denn auch dass sie nicht auf dieser Welt ist, sondern auf ein fernen Stern. Deshalb sind ihre Gedichte so wichtig. Ich glaube, dass was sie sagte, wirklich ihr selbst ist. Das ist was sie wollte, dass die Menschen sehen können wie sie wirklich war, die personlichkeit hinter der Maske als Kaiserin. Also, wenn man was wissen will über Sisi, kann man am besten ihre eigene Gedichte lesen, welche nur für die Zukunftseelen sind, den ihr wirklich verstehen können.
So vielleicht ist es am besten unsere Spekulationen wegzulassen und uns auf die Tatsachen zu richten.
Entschuldiging für mein Deutsch, ich komme aus Holland
So vielleicht ist es am besten unsere Spekulationen wegzulassen und uns auf die Tatsachen zu richten.
Entschuldiging für mein Deutsch, ich komme aus Holland
Lieber Richard,
freue mich sehr, dass du zu meinen Vermutungen so toll Stellung beziehst. Es rührt mich, wie du das Wesen von Sisi mir noch verständlicher nahe zu bringen versuchst. Und ich will neu darüber nachdenken und meine Ansichten evtl. relativieren.
Doch bevor ich weiter überlege, was ich dir zurück schreibe, schau dein Argument zuerst und danach meines
Richard sagt:
Und neben das, glaube ich auch nicht dass sie lügte wann sie sagte das die liebe ihr schreklich ist.
Sie war zu angstvoll für das Schicksal in allgemein. Ich glaube was sie sagte was sie fühlte über
körperliche liebe.
Lass mich dich an diese Tatsache erinnern, und schau, was ebenfalls zum Wesen von Elisabeth gehörte, zu was sie ebenfalls fähig war (nämlich sich völlig von der Tiefe der Liebe einnehmen zu lassen):
Zitat:
"...und verliebt sich mit 15 in einen „indiskutablen“ Mann: Graf Richard S. steht im Dienst ihres Vaters und inspiriert den Teenager zu schwärmerischen Gedichten. Als er aus ihrer Nähe entfernt wird und wenig später an einer Krankheit stirbt, ist das Mädchen untröstlich. Liebeskummer
Read more: elisabethforum.proboards.com/post/9325/quote/187?page=2#ixzz2kmrGwoLq
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Zudem, und das ist, was ich persönlich vermute, gab es auch schon damals das PMS. Lach nicht, das passt ganz gut zu Sisi. Ich litt auch darunter und sehr sehr viele Frauen haben es, die Einen fast unmerklich, die Andern ausgeprägter.
Da gab es früher regelmäßig ca. 10 Tage, wo ich u. a. Todessehnsüchte hatte, also ruhig und richtig, wie wenn man Sehnsucht hat, also keine Verzweiflung, und ähnlich eingestellt, was z. B. Todessehnsüchte betrifft, war wie ja.
Dann nach dem PMS war ich gut drauf und auch fähig, mich zu verlieben. Doch nicht nur mir ging es so, das ist typisch beim PMS, dass in dieser Zeit andere seelische Einstellungen gegeben sind als außerhalb des PMS.
Du weißt, Gedichte und Kunstwerke entstehen oft in "besonderen" Stimmungen. Und das PMS (prämenstruelles Syndrom) eröffnet hierzu beste Möglichkeiten. (Kleine Anmerkung, bei mir verschwand es damals, nachdem ich Macapulver nahm, wonach der Hormonhaushalt wieder im Gleichgewicht war und ich auch keine Todessehnsüchte mehr bekam.)
Das PMS kann beispielsweise nur für 1 Tag (vor der Periode) auftreten, aber auch für 10 Tage oder länger, und das natürlich jeden Monat immer wieder. In der Zeit reagieren sehr viele Frauen völlig kontrahär zum eigentlichen eigenen sonstigen Verhalten. Sonst (außerhalb des PMS) ausgeglichene Frauen sind im PMS nörglerisch oder weinerlich oder zynisch oder provozierend oder aggressiv oder depressiv usw.
Ich kann mir vorstellen, dass Sisi wann immer sie innerhalb jener von ihr verabscheuten sie wie gefangen nehmenden Mauern sich aufhalten musste, dass dann ein evtl. bei ihr vorhandenes PMS sehr ausgeprägt ausgefallen sein musste. (pure Spekulation, dennoch gibt es typische Voraussetzungen für das Entstehen von PMS, und ich meine, die waren sowieso bei ihr vorhanden.)
Sobald sie jedoch z. B. in Ungarn, auf einem Schiff, in Griechenland oder sonst an einem geliebten ANDEREN Ort war, was meinst du, wie sehr da ein gutes Stück seelischer Gesundheit zurück kommt. Und damit trübe Gedanken sich verflüchtigen.
In solchen Zeiten kann ich mir weiterhin vorstellen, dass Elisabeth über einen relativ gesunden Hornonhaushalt verfügte und die Möglichkeit sich zu verlieben grundsätzlich da war.
Ihre Ehrlichkeit in Ehren. Doch Priorität hatte, angeblich ihre Loyalität. Sie sah, dass ihr Franz Josef ja nicht anders konnte, weil er so geprägt war. Sie gab ihm immer wieder ihre Ansicht zu verstehen, auch wenn sie meinte, er verstand sie nicht. Doch sie versuchte es immer wieder, ihn im Guten zu beeinflussen. Manches mag er erst viel später begriffen haben, was sie meinte. Manches nie.
Er sagte ja am Ende ihres Lebens dem Himmel Dank für diese Frau. Diese Frau hatte nämlich tiefe Spuren dennoch in seiner Seele hinterlassen können. Dies war ihr Talent, meine ich, wovon die Berichte wenig verlauten lassen.
Du schreibst:
"Was is besser, wenn man die Monarchie in verlegenheit bringen will, einfach ein großer Skandal in die welt zu werfen."
Sie hätte sich selbst zudem in schlechtes Licht gerückt.
Überlege, du schreibst selbst, sie war ehrlich, was auch ich so sehe. "Dann wäre das einfachste gewesen, ehrlich zu sagen, ich mache in diesem Laden nicht mehr mit, ich steige aus." Auch dies hätte die Monarchie in Verlegenheit bringen können. Beabsichtigte sie das? Nein, offensichtlich nicht, sonst hätte sie die Gelegenheit gehabt und genutzt.
Sie glaubte loyal an ihre eigene Fähigkeit, wenn auch von der Öffentilchkeit weitgehend unbemerkt, um auf den Kaiser Einfluss zu nehmen. Und dass das ihre Art war, steht ja sowieso fest. Sie wollte also gar ncht die Monarchie in Verlegenheit bringen, sie wollte und erhoffte nach und nach Veränderung im System. Sie wusste von ihrem genialen Verstand und traute auch dem Franz Josef zu, dass er sie doch endlich verstehen müsse, um einzusehen, dass es großer Veränderungen im System bedarf.
Sie stritt auf ihre Weise mit einem dem Volke wohlwollenden und gerecht gesinnten Herzen für Verbesserungen an der Seite des Monarchen. Wo würde das besser gehen. Was sie für ungarn erreichte, ist wohl kein Pappenstil, dennoch heißt es über sie, sie hätte historisch kaum etwas bewegt. Es wird doch nicht alles aufgeschrieben über sie und an nachfolgende Generationen weiter gegeben. Doch das, was wir haben, zeigt mir eine edel gesinnte Persönlichkeit, die den ihr vom Schicksal zudeachten Platz auf beste Weise wahr nimmt.
Doch da ihr Wien so was von auf den Geist ging oder aufs Gemüt drückte, spürte sie, ihre einzige Rettung, einiger Maßen sich selbst so nah wie möglich zu bleiben und mit genügend Kraft, ist, sich da aufzuhalten, wo es ihr nicht schadet.
Mobbing war es m.E. doch auch, das sie in Wien fast zermürbte. Sie konnte nicht anders, als hin und wieder sich zu entfernen von dem sie seelisch und körperlich zu vergiften drohenden Ort. Um dennoch im Geist so weit wie möglich eine dem Volk wohlwollende Kaiserin bleiben zu können, aber auf ganz andere Weise, wie es sonst üblich war.
Sie wirkte wie ein Katalysator neben dem Kaiser. Sie gab kleinste bis größere Impulse dadurch, dass sie ihm einfach ihre Meinung sagte oder tiefgründig zu erkllären versuchte. Das war ihre Art, das Volk zu verteidigen, es in gewisser Weise vor noch mehr Härte zu schützen.
Sie setze sich hinter den Mauern ein mit ihrer ureigensten Überzeugung, die sie mutig und stark nicht dem Kaiser vorenthielt.
Sie litt dennoch gleichzeitig, so oft und lange sie in Wien sich aufhalten musste. Doch die Zeiten, in denen sie Wien (man sagt dann gleichzeitig über einen Kamm scherend: dem Volk) fern blieb, waren fast für sie überlebensnotwendig.
Jetzt zu der Möglichkeit von heimlichen Liebschaften
Sie durfte, auch um ihrer selbst willen, gem. oben Angeführtem, weder den Ruf des Kaisers aufs Spiel setzen, in dem sie ihn lächerlich gemacht haben würde, weil sie einen Andern hätte, noch ihren eigenen.
Denn ihre Rolle wollte sie nicht aufgeben, die Rolle, wie ich sie oben beschrieb, von der ich meine, dass sie so war.
Sie wollte sie nicht aufgeben ist dadurch bewiesen, indem sie sie aufgegeben hätte. Ganz einfach, indem sie ehrlich gesagt hätte, ich gehe.
Ihr Gerechtigkeitsempfinden erlaubte ihr ebenfalls Liebschaften oder auch nur eine einzugehen. Er tat es auch so.
An ihrer Vorgehens- und Einstellungsweise in Bezug auf Katharina Schratt sehen wir, wie freizügig und tolerant sie war. Es spricht nichts dagegen, dass es Zeiten gab, in denen sie wieder wie einst mit 15 Jahren, wo sie so verliebt war, sich wieder verliebt haben könnte. Nur eben dies nicht öffentlich machte aus vielerlei Gründen.
Sie wäre ja auch evtl. oder sicher verjagt worden vom Kaiser.
Und wir sehen ja, dass sie überhaupt gar nicht weg WOLLTE aus ihrer Position heraus, weil sie es sonst längst getan haben würde.
Dennoch werde ich über deine Zeilen weiterhin nachdenken und meine "Spekulationen", was sie ja auch wirklich nur sind, überdenken.
Liebe Grüße
Lissy